Der alte Bischofssitz Brandenburg bildet den historischen Kern des gleichnamigen Landes. Der Ort liegt reizvoll inmitten einer Seen- und Flusslandschaft an der Havel und kann mit hochrangigen Baudenkmälern der mittelalterlichen Backsteinarchitektur aufwarten.
Otto der Große gründete hier wohl 948 ein Bistum, das als Ausgangspunkt zur Christianisierung und Kolonialisierung des seinerzeit slawischen Siedlungsgebietes vorgesehen war. Der Bischofsitz wurde 983 nach einem Aufstand der slawischen Bevölkerung wieder aufgegeben und konnte erst 1157 neugegründet werden. Dies war gleichzeitig die Geburtsstunde der Mark Brandenburg.
Im Nordwesten der Dominsel (Mitte oben) wurde nach 1160 die Altstadt angelegt (Mitte links), wenige Jahrzehnte später entstand dann westlich des Dombezirks die Neustadt. Die Dreigliederung der mittelalterlichen Stadt ist aufgrund der Topografie bis heute deutlich ablesbar. Brandenburg lag an einer wichtigen Fernhandelsstraße von West nach Ost und war Mitglied der Hanse.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte eine lebhafte Industrialisierung, es entstand ein Stahlwerk sowie zahlreiche Betriebe des Metall- und Textilgewerbes. Ein weiterer Ausbau der Industrie ließ die Einwohnerzahl zu DDR-Zeiten in den 1980er Jahren bis auf fast 95.000 ansteigen. Heute hat Brandenburg ca. 71.500 Einwohner.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Date taken: 19 July 2016 | Picture number: R07191239 | Hits: 10936
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