Die von Süden aufgenommene Perspektive zeigt zwei Hauptsehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt: den berühmten Zwinger und die Sächsische Staatsoper. Sie ist nach ihrem Baumeister, Gottfried Semper, benannt.
Der Zwinger gehört zu den köstlichsten Barockkunstwerken überhaupt. Sein Name rührt von der Lage im Bereich der einstigen Stadtbefestigung her. Die phantastische Architektur ist das wohl eindrucksvollste Zeugnis für die Baulust des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. („August der Starke“, reg. 1694-1733). Es handelt sich um einen baulich gefassten Freiraum, der zu Festspielen und Turnieren genutzt wurde. Gleichzeitig fungierte der Zwinger als Orangerie und zur Präsentation von Kunstschätzen. Im den ersten Bauabschnitten entstanden 1711-1719 der Westabschnitt mit den Pavillons und das Kronentor am Zwingergraben. Bis 1728 folgte die Errichtung der stadtseitige Ostteile. Die umfassenden Planungen, die den Zwinger mit einem neuen Residenzschloss verbinden sollte, blieben unausgeführt. Die „offene“ Seite wurde 1847-1854 durch die von Semper entworfene Gemäldegalerie Alte Meister geschlossen.
Das berühmte Opernhaus entstand 1871-1878 und ersetzte einen ebenfalls von Semper gestalteten Vorgängerbau. Nach den Kriegszerstörungen wurden der Zwinger bis 1964 und die Semperoper bis 1985 wiederhergestellt.
Text: Elmar Arnhold