240 m über der Elbe, im Elbsandsteingebirge in Sachsen und südlich von Dresden gelegen befindet sich eine der größten Bergfestungen Europas, die Festung Königstein. Die ursprüngliche im 13. Jahrhundert entstandene und erstmals 1241 urkundlich erwähnte böhmische Königsburg kam 1459 zur Mark Meißen und wurde von 1589 an bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ständig ausgebaut. Die nie eroberte Anlage diente dem Dresdner Hof als Zufluchtsstätte in Krisenzeiten, war aber auch lange Zeit Gefängnis, in dem auf Geheiß August des Starken ein gewisser Johann Friedrich Böttger künstliches Gold herstellen sollte. Der aber erfand stattdessen das europäische Porzellan. Im 19. Jahrhundert waren neben vielen anderen August Bebel, Thomas Theodor Heine und Frank Wedekind hier inhaftiert. Heute sind in der Festung mit ihren 1800 m langen und bis zu 42 m hohen Wallanlagen mehrere Museen untergebracht, die sowohl über den Festungsbau, die Militärgeschichte als auch über Zeit als Gefängnis anschaulich Auskunft geben. Zu besichtigen ist auch das Brunnenhaus mit dem 152,5 m tiefen Brunnen, dem zweittiefsten Bergbrunnen Europas.
Text: Helmut Lindorfer