Die wenig bekannte, gut 3.500 Einwohner zählende Stadt Königsberg in Bayern liegt im unterfränkischen Landkreis Haßberge. Sie entstand etwa ab dem Jahr 1180 um die Burg Königsberg, wo sich früher vermutlich eine Königsdomäne befand. Im Dreißigjährigen Krieg lagerte das Heer Tillys mit 8.000 Mann in Königsberg und verursachte einen verheerenden Band, dem über die Hälfte der Häuser zum Opfer fielen. Wenig Bausubstanz datiert daher vor dem Jahr 1632.
Die gotische Marienkirche auf dem auf dem Marktplatz blieb durch die Intervention Tillys zunächst vom Feuer verschont. Allerdings brannte sie im Jahr 1640 dennoch nieder, da Bürger ihre Habseligkeiten in ihrem Dachstuhl versteckt hatten. Bei dessen Plünderung legten Soldaten das Feuer, das die Kirche zerstörte und weitere Teile der Stadt vernichtete. In der Kirche lagert der Abdruck des Abendmahlreliefs aus der Dresdner Kreuzkirche, die der in Königsberg geborene Bildhauers Heinrich Epler schuf.
Von den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges konnte sich Königsberg nicht mehr nachhaltig erholen.
Text: Carolin Froelich