Wenn man über Felder in der Nähe großer Flüsse fliegt, erkennt man oft eigenartige Schlieren in der Vegetation, die man nur aus der Vogelperspektive sieht. Es sind Altwasserspuren des nahen Flusses, die sich trotz jahrzehntelanger Begradigung, bzw. Kanalisierung des Flusses wie Narben in der Natur erhalten haben. In diesem Luftbild, das eigentlich mehr der Luftbildarchäologie zuzuordnen ist, sieht man die Spuren der Mäander, die die Donau hier früher einmal aufwies, als sich Flüsse zu Hochwasserzeiten noch sehr weit ausbreiten konnten.
Da man diese wasserbaulichen Sünden der Vergangenheit inzwischen erkannt hat, soll der Lech in dieser Gegend in einem großen Renaturierungsprogramm ("Licca Liber" in Anlehnung an die lateinische Bezeichnung des Flusses) teilweise sein altes Bett zurückerhalten.
Text: Hajo Dietz