Etwa 5 km außerhalb der Münchner Innenstadt entstand für die XX. Olympischen Sommerspiele von 1972 auf dem Oberwiesenfeld der Olympiapark, mit einer Fläche von 160 ha eine der größten Grünanlagen der bayerischen Landeshauptstadt. Das Gelände ist ein weltweit beachtetes Beispiel für zeitgenössische und moderne Architektur geworden. Das im Zentrum des Parks errichtete 74.800 qm große Zeltdach aus lichtdurchlässigem Plexiglas von Frei Otto umfasst mit ihren 58 Stahlmasten neben dem Olympiastadion auch die Olympiahalle und die Olympiaschwimmhalle. Das verantwortliche Stuttgarter Architekturbüro Behnisch & Partner setzte sowohl auf das archaische Prinzip der Zeltkonstruktion als auch auf das Konzept der Spiele im Grünen. Die Sportstätten wurden in eine “Olympische Landschaft” integriert mit Olympiaberg und einem 8,6 ha großen See, der durch die Ausweitung des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals entstanden ist und sich auch zu einer geschäftigen Zwischenstation für zahlreiche Zugvögel entwickelt hat.
Text: Helmut Lindorfer