Die Stadt Weißenburg nördlich der Altmühl wird überragt von der Festung Wülzburg auf dem gleichnamigen Berg, der mit seinen 620 Höhenmetern ein Teil der Fränkischen Alb ist.
Die 73.000 qm grosse Festung ist, auf dem Luftbild gut zu erkennen, eine fünfeckige Bastionsanlage der Renaissance.
Ursprünglich war sie ein Benediktinerkloster, das von 1588 bis 1610 unter Markgraf Georg Friedrich dem Älteren von Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach zu der Festung umgebaut wurde. Im Dreißigjährigen Krieg nahm der kaiserliche Heerführer Tilly die Festung kampflos ein, die Schweden konnten sie nie erobern. Ab dem 17. Jahrhundert diente sie als Gefängnis, 1806 kam sie an das Königreich Bayern, seit 1882 ist sie im Besitz der Stadt Weißenburg.
Im Ersten Weltkrieg diente die Wülzburg als Kriegsgefangenenlager, in dem auch der spätere französische Präsident Charles de Gaulle inhaftiert war.
Heute ist hier eine Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung der Rummelsberger Anstalten untergebracht.
Text: Helmut Lindorfer