Im Jahre 1839 wurde mit der Bahnlinie von Leipzig nach Dresden die erste von mehreren unabhängig von einander betriebenen Strecken eröffnet. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Leipzig in Sachsen zu einem der bedeutendsten Eisenbahnknoten Europas, allerdings hatten die verschiedenen Bahnverwaltungen auch fünf eigene, unabhängige Bahnhöfe gebaut, die teilweise ziemlich weit auseinander lagen. Die enorme Zunahme des Reiseverkehrs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte schließlich die Errichtung eines Centralbahnhofs unerlässlich, in dem alle Strecken vereinigt werden sollten. 1909 konnte nach langen Verhandlungen und Planungen der Grundstein für den neuen Bau gelegt werden, fertiggestellt wurde er 1915. Er war damals einer der größten Bahnhöfe der Welt. Das repräsentative Hauptgebäude misst noch heute 298m, die einst 26 Längsbahnsteige in der Bahnhofshalle waren 220m lang. Ein Kuriosum war, dass der Bahnhof mit der Preußischen und der Sächsischen Staatsbahn anfangs von zwei Bahnverwaltungen betrieben wurde, weshalb das Längsgebäude ein solches Ausmaß annahm. Es musste alles doppelt gebaut werden. Schalterhalle, Warteräume usw. gab es wirklich alles zweimal.
Heute ist der völlig renovierte Hauptbahnhof der Messe- und Kulturstadt ein Anziehungspunkt nicht nur für Bahnreisende, dafür sorgt ein Einkaufszentrum mit mehr als 70 Geschäften, auch ein großes Parkhaus fehlt nicht.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 03. Juli 2015 | Bildnummer: Q07030144 | Zugriffe: 12519
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