Schloss Charlottenburg gehört zu den bedeutendsten Barockbauten in Norddeutschland. Seine Ursprünge liegen in der Regierungszeit des Kurfürsten Friedrich III (ab 1701 König Friedrich I. in Preußen). Er schenkte seiner Gemahlin Sophie Charlotte von Hannover 1695 den sieben Kilometer außerhalb der Hauptstadt gelegenen Landsitz Lietzenburg. Die kunstsinnige Fürstin ließ hier sofort mit dem Bau eines Sommerschlosses beginnen: den heutigen Mittelbau mit seinen elf Fensterachsen.
Der markante Turm wurde erst in einer zweiten Bauphase ab 1701 errichtet, nach der Krönung Friedrichs zum König. Damals wurde das Schloss mit Seitenflügeln, die einen Ehrenhof einfassen, erheblich erweitert. Außerdem kamen ein Opernhaus und eine Orangerie hinzu. Unter Friedrich II. entstand ab 1742 der langgestreckte Osttrakt.
Mit der Schlossanlage entstand eine planmäßig angelegte Siedlung. Schloss und Siedlung wurden nach dem Tod Sophie Charlottes (1705) in Charlottenburg umbenannt.
Eine Hauptachse der bis 1895 selbständigen Stadt Charlottenburg bildet die von Süden auf den Ehrenhof des Schlosses ausgerichtete Schlossstraße mit ihrer Mittelallee. Sie findet ihre Fortsetzung im Barockgarten, der ab 1697 nach französischen Vorbildern angelegt wurde. Nach seiner Umgestaltung zu einem Landschaftspark im späten 18. Jahrhundert erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg eine Wiederherstellung in Anlehnung an den barocken Zustand.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 06. Mai 2018 | Bildnummer: T05060966 | Zugriffe: 12569
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