Vor etwa 15 Millionen Jahren schlug in der Schwäbischen Alb ein Meteorit ein und bildete einen Krater mit 25 km Durchmesser, das sogenannte Ries, in dem sich die alte Reichsstadt Nördlingen befindet. Sie wurde 898 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1215 von Stauferkaiser Friedrich II. Stadtrechte. Im Mittelalter war Nördlingen, gelegen an der Kreuzung zweier wichtiger Fernstraßen, eine der wichtigsten Fernhandelsmessen Deutschlands (Nördlinger Pfingstmesse). Die heute 20.000 Einwohner zählende Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben besitzt eine der besterhaltenen Stadtmauern Mitteleuropas. Auf 2,6 km Länge weist sie 5 Tore mit Türmen, 11 weitere Türme sowie 2 Bastionen auf und kann auf dem Wehrgang vollständig begangen werden. Im Mittelpunkt der wunderschönen Altstadt mit ihren prachtvollen Häusern aus dem Mittelalter und der Renaissance steht die 1427 bis 1505 erbaute spätgotische Kirche St. Georg mit ihrem 90 m hohen “Daniel” genannten Turm, von dem aus man einen großartigen Rundblick genießen kann. Die Stadt an der Eger ist neben Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber einer der Höhepunkte der ältesten Ferienstraße Deutschlands, der Romantischen Straße. Auf 413 km Länge führt sie von Würzburg am Main bis nach Füssen mit seinen Königsschlössern.
Text: Helmut Lindorfer