Einige Kilometer außerhalb von Coburg in Oberfranken im Ortsteil Beiersdorf befindet sich das architektonisch besonders interessante Schloss Callenberg. Als mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert kam das Gebäude 1353 in den Besitz der Wettiner, eines der ältesten und bedeutendsten deutschen und europäischen Adelsgeschlechter. Zu einer ihrer Linien gehörten auch die Herzöge von Sachsen-Coburg, unter denen die Burg ab 1592 zu einem Renaissance-Schloss ausgebaut wurde. Durch weitere Umbauten im 19. Jahrhundert erhielt es sein heutiges neugotisches Aussehen. Schloss Callenberg war ursprünglich ein Jagd- und Sommerschloss, schließlich diente es bis 1945 der Herzogsfamilie als Hauptresidenz. Nach dem Krieg wurde die Anlage umfassend renoviert und die herzoglichen Räumlichkeiten sind der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Ausstellungen informieren unter anderem über die herzogliche Familie und die Rolle des Adels in Europa. Seit 2004 befindet sich zudem in einem der drei Gebäudeflügel das Deutsche Schützenmuseum in Erinnerung an die 1861 im Herzogtum erfolgte Gründung des Deutschen Schützenbundes.
Text: Helmut Lindorfer