Eines der größten und umstrittensten Verkehrsprojekte in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist die Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart im Rahmen des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm, auch "Stuttgart 21" genannt. Dabei erfolgt der Umbau des im Stil der Neuen Sachlichkeit 1914 bis 1927 errichteten Hauptbahnhofs der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart von einem Kopfbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof, der für das im Aufbau befindliche europäische Hochgeschwindigkeitsnetz unerlässlich ist. Sowohl der deutsche ICE als auch der französische TGV werden ihn zukünftig nutzen. Die im Zuge der Baumaßnahmen freiwerdenden Gleisflächen werden mit Wohn- und Bürohäusern bebaut.
Jahrelang protestierten zehntausende Bürger gegen das Projekt, schließlich entschied sich 2011 bei einer von der grün-roten Landesregierung unter dem grünen Ministerpräsident Winfried Kretschmar veranlassten Volksabstimmung die Mehrheit gegen einen Ausstieg des Landes Baden-Württemberg aus dem Projekt.
Text: Helmut Lindorfer