Die Landeshauptstadt Thüringens hat ca. 206.000 Einwohner und kann mit einem der schönsten historischen Stadtkerne der Bundesrepublik aufwarten. Die im Zweiten Weltkrieg nur leicht beschädigte Altstadt ist als eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands.
Schon vor der 742 erfolgten Gründung eines Bischofssitzes durch Bonifatius existierte hier eine beachtliche Siedlung. 755 gelangten Erfurt und sein Umland an das Erzbistum Mainz, zu dem diese Region bis 1802 gehörte. Das Mainzer Rad ziert noch heute das Stadtwappen.
Wahrzeichen Erfurts ist die eindrucksvolle Baugruppe von Dom und Severikirche mit der größten mittelalterlichen Freitreppe Deutschlands (Bildmitte). Die Festung Petersberg (Mitte links) zeigt gewaltige Bastionen aus dem 17. Jahrhundert, sie war eine Zwingburg der Mainzer Erzbischöfe. Inmitten der Anlage stehen noch Reste der bedeutenden romanischen Peterskirche.
Im Spätmittelalter hatte die Stadt um die 20.000 Einwohner. Daher rührt die Vielzahl der Kirchen, von einigen sind lediglich die Türme erhalten. Von besonderer Bedeutung ist die auf das Jahr 1094 zurückgehende Synagoge. Im Straßen- und Gassengewirr der Altstadt finden sich überaus zahlreiche alte Bürgerhäuser. Die Spanne reicht hier von einfachen Fachwerkgebäuden über prächtige Renaissancebauten bis zu schmucken Barockpalais.
Text: Elmar Arnhold