Die Spreebrücke im Osten des Stadtzentrums der Hauptstadt ist ein Wahrzeichen und ziert das Wappen des Stadtbezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Die Aufnahme zeigt sie von Nordosten (Friedrichshain). Ihr Name geht auf eine Sperrvorrichtung zurück, die im Verlauf der barocken Stadtmauer (Akzisemauer) auch in der Spree angelegt worden war: der Oberbaum. Er befand sich in der Nähe der späteren Brücke.
Das Brückenbauwerk entstand 1894-1896 nach Entwürfen von Otto Stahn und diente als Straßenverbindung sowie zur Überführung einer Hochbahn zwischen den Stadtbezirken Kreuzberg und Friedrichshain. Ihre unverwechselbare Gestalt erhielt sie durch die Backsteinbögen und -türme sowie den Bogengang, auf dem die Bahnüberführung verläuft. Die Gestaltung des Bauwerks ist an märkischer Backsteinarchitektur des Mittelalters orientiert.
1945 wurde der mittlere Brückenbogen gesprengt und anschließend behelfsmäßig wiederhergestellt. Die Lage des Flussübergangs an der Grenze zwischen amerikanischem und sowjetischem Sektor bestimmte ihr weiteres Schicksal bis zur Wiedervereinigung. Mit dem Mauerbau von 1961 wurde sie geschlossen, 1972 konnte ein Grenzübergang für Fußgänger eingerichtet werden.
1992 erfolgte eine umfassende Wiederherstellung des Baudenkmals, wobei man einerseits viele historische Details rekonstruierte und andererseits den Mittelteil der Brücke nach Entwürfen des spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava neu errichtete. Das Ergebnis ist eine gelungene Synthese von alt und neu.
Am rechten Bildrand ist die East Side Gallery sichtbar, längster erhaltener Abschnitt der Berliner Mauer. Wie der Name sagt, zeigt er eine künstlerische Gestaltung, so den berühmten Bruderkuss von Dimitri Wrubel.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270615 | Zugriffe: 12468
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