Bereits in der Zeit der Weimarer Republik trafen sich die Nationalsozialisten 1927 und 1929 in Nürnberg zu großen Parteiveranstaltungen. Nach 1933 wurde das Gelände rund um den ehemaligen Luitpoldhain im Südosten der Stadt zum Reichsparteitagsgelände ausgebaut. Es entstanden gewaltige Bauten und Aufmarschplätze, das von Albert Speer projektierte Gesamtkonzept wurde jedoch nie vollendet.
Als Hauptachse sollte die 1935 bis 1939 geschaffene und von Südosten nach Nordwesten ausgerichtete Große Straße fungieren. Die zwei Kilometer lange und 60 Meter breite Straßenachse wurde mit Granitblöcken belegt und zielt auf die in der Ferne sichtbare Nürnberger Burg. Damit sollte dieser Aufmarschweg die propagandistisch hochgejubelte "Neue Zeit" des Dritten Reiches mit der Geschichte des mittelalterlichen Deutschen Reiches verknüpfen. Es handelt sich um ein signifikantes Beispiel für Aneignung und Missbrauch von Geschichte in totalitären Systemen.
Text: Elmar Arnhold
Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände auf der Website der Museen Nürnberg: https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. Mai 2020 | Bildnummer: 2005270144 | Zugriffe: 9260
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