Das etwa 42.000 Einwohner zählende Amberg hat eines der schönsten Stadtbilder Deutschlands. Auch heute noch umschließen Ringmauern mit Türmen und vier Stadttoren fast vollständig den spätmittelalterlichen Stadtkern. Eine Besonderheit ist dabei das Wahrzeichen , die “Stadtbrille”, eine Wehrbrücke über die Vils, die mitten durch die Stadt fließt. Von ihren drei Bögen überspannen zwei das Gewässer und ergänzen sich durch die Spiegelung zu zwei nebeneinander liegenden Kreisen.
Das etwa 60 km östlich von Nürnberg gelegene Amberg wurde 1034 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und erhielt 1294 das Stadtrecht. Von 1329 an war es Hauptstadt der “Oberen Pfalz”, bis 1810 der Regierungssitz nach Regensburg verlagert wurde. Ihre wirtschaftliche Blüte verdankte die Stadt bis ins 18. Jahrhundert dem Abbau und der Verhüttung von Eisenerz. Die mittlere Oberpfalz wird deswegen auch das Ruhrgebiet des Mittelalters genannt. Der letzte Hochofen der Luitpoldhütte wurde erst 1968 außer Betrieb genommen. Heute dominiert elektrotechnische Industrie (Siemens mit über 5000 Arbeitsplätzen) und Maschinenbau die Wirtschaft.
Zahlreiche profane und sakrale Gebäude, allen voran die gotische Hallenkirche St. Martin, deren Bau 1421 begonnen wurde, laden zu einem Bummel durch das Ei ein, wie die Amberger ihrer Form wegen die Altstadt nennen. Der fast 95 m hohe Turm der 1980 von Johannes Paul II. zur Basilika minor erhobenen zweitgrößten Kirche der Oberpfalz gilt als das höchste direkt am Wasser errichtete Gebäude Deutschlands.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 10. Oktober 2010 | Bildnummer: K10100904 | Zugriffe: 14464
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