Als kleine “Drei-Flüsse-Stadt” wird das 16.500 Einwohner große Vilshofen im Landkreis Passau gerne bezeichnet, es kommen hier sogar vier Wasserläufe zusammen. Neben der namensgebenden Vils münden in der niederbayerischen Stadt noch die Pudrach und die Wolfach in die Donau. Vilshofen ist sehr alt, es wurde bereits im Jahre 776 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1345 Stadtrecht. Von hier stammt auch der Braumeister Josef Groll, der 1842 in Pilsen das erste Pilsener braute. In unserer Zeit macht Vilshofen alljährlich nach dem Ende des Faschings deutschlandweit von sich reden, wenn die bayerische SPD im hiesigen Wolferstetter Keller ihren “Politischen Aschermittwoch” veranstaltet. Schon früher gab es anlässlich des Viehmarkts am Aschermittwoch lebhafte Diskussionen über die königlich-bayerische Politik, diese Tradition nahm 1919 der Bayerische Bauernverband auf und begründete den “Politischen Aschermittwoch”, den ab 1953 die CSU abhielt. 1975 wurde der Partei von Franz-Josef-Strauß der Saal in Vilshofen zu klein, und sie zog mit ihrer Veranstaltung nach Passau um. Die freigewordenen Räumlichkeiten übernahm nun der politische Gegner und schießt seither von hier aus schwere verbale Salven in Richtung der CSU.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 10. Juni 2014 | Bildnummer: P06100188 | Zugriffe: 8723
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