In der Marktgemeinde Waldthurn im Landkreis Neustadt an der Waldnaab befindet sich auf dem 801 m hohen Fahrenberg die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, eines von mehreren Pilgerzielen in der nördlichen Oberpfalz, die überwiegend Gläubige aus Böhmen aufsuchten. Die Wallfahrt ist sehr alt, der Sage nach brachte ein Tempelritter aus dem Geschlecht der Edlen von Waldthurn ein Marienbild aus dem Heiligen Land mit und baute dafür eine Kapelle. Tatsächlich errichteten die Zisterzienser im 13. Jahrhundert hier eine Probstei und betreuten das Gnadenbild. Die Wallfahrt überstand sämtliche Wirren der folgenden Jahrhunderte. Nach 1945, als die Pilger aus Böhmen wegen des Eisernen Vorhangs ausblieben, galt der Fahrenberg als ein Symbol der Hoffnung auf Versöhnung, dazu wurde 1956 eine überlebensgroße Madonna, die nach Osten blickt, auf dem Dachfirst der Kirche aufgestellt. Das Gnadenbild selbst wird von einem barocken Hochaltar umrahmt, der zusammen wie die jetzige Kirche aus den Jahren 1778-79 stammt. Zuvor schon errichteten die böhmischen Lobkowitzer, die im 18. Jahrhundert Waldthurn erworben hatten, an selber Stelle eine prächtige Kirche, die aber genauso wie die Nachfolgerin schon bald abbrannte.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 22. Mai 2016 | Bildnummer: R05221388 | Zugriffe: 6579
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