Der Blick von Südwesten zeigt die Gesamtanlage von Dom und Domklausur mit den benachbarten Gebäuden. Ebenfalls zu sehen ist der Wasserlauf Domstreng, ein Nebengewässer der Brandenburger Niederhavel. Hier fallen die zu Wohnzwecken umgebauten, attraktiven Gebäude der ehemaligen Burgmühle ins Auge. Der Dombezirk liegt auf einer ringsum von Gewässern umgebenen Insel, auf der eine wichtige slawische Burganlage existierte. Dieser Fürstensitz der Heveller wurde 928/29 von König Heinrich I. erobert.
Nach der ersten Bistumsgründung durch Otto den Großen in der Mitte des 10. Jahrhunderts und dem Slawenaufstand des Jahres 983 erfolgte 1157 die Neubegründung des Bischofsitzes Brandenburg. Bald darauf begann 1165 der Bau der Domkirche. Es entstand eine dreischiffig-kreuzförmige Backsteinbasilika, deren Grund- und Aufrissgestalt auf dem Luftbild sehr schön zu erkennen ist. Der Westbau war zweitürmig geplant, ausgeführt wurde schließlich nur der Nordturm.
Im 15. Jahrhundert erfolgten der spätgotische Neubau des Chors und eine Erhöhung sowie Einwölbung des Hauptschiffs. Die großen gotischen Fenster sind auf dem Foto deutlich sichtbar. Erhalten blieb auch die Domklausur mit ihrem Kreuzgang. Trotz der Reformation (1527) wurde das Domkapitel nicht aufgelöst – es besteht bis heute.
Die Westansicht von Dom und Klausur wird von den Restaurierungen des 19. Jahrhunderts, an denen auch Karl Friedrich Schinkel beteiligt war, bestimmt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 19. Juli 2016 | Bildnummer: R07191186 | Zugriffe: 12812
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