Schon zur Bronzezeit ist das Gebiet der heutigen Stadt Aalen im oberen Kochertal besiedelt gewesen. Dann hinterließen die Kelten und vor allem die Römer ihre Spuren. Sie errichteten 150 n.Chr. direkt am Obergermanisch-Raetischen Limes ein großes Kastell, das erst mit den Alamanneneinfällen um 260 aufgegeben wurde. Im Mittelalter entwickelte sich der Ort neu. Aalen, das erstmals im Jahre 1136 als Dorf Aal urkundlich erwähnt worden war, erhob Kaiser Karl IV. 1360 zur Reichsstadt, 1398 erhielt sie das Marktrecht. 1803 kam sie zum Kurfürstentum und späteren Königreich Württemberg, 1952 zum neuen Bundesland Baden-Württemberg. Etliche Brände und Verwüstungen im Lauf der Jahrhunderte setzten der mittelalterlichen Stadt sehr zu, sodass das Stadtbild der Innenstadt heute überwiegend von der Zeit des 16. und 17. Jahrhunderts geprägt ist. Herausragend hierbei ist die evangelische Stadtkirche St. Nikolaus, erbaut 1765-67. Das historische Rathaus, das ab 1639 neu gebaut wurde, trägt in seinem Turm das Wahrzeichen der Stadt, den Spion von Aalen. Der Sage nach wurde er bei einer Belagerung ins Lager der Feinde geschickt, um deren Stärke auszukundschaften. Er trat dort so dreist auf, dass die Belagerer in der Befürchtung, in der Stadt seien noch mehr so schlaue Leute, daraufhin abzogen. Ein Bauwerk aus dem 9. Jahrhundert aber hat alle Wirren überstanden, mit der Johanniskirche und ihren Fresken aus dem 13. Jahrhundert kann Aalen eine der ältesten Kirchen des Bundeslandes aufweisen.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 18. Juni 2013 | Bildnummer: N06180337 | Zugriffe: 9212
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