Auf einem Zeugenberg liegt die Ortschaft Sulzbürg im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Bereits in der Bronzezeit war diese Gegend besiedelt, auch die Kelten hinterließen ihre Spuren. Im Mittelalter gab es hier zwei Burgen, die obere Burg wurde erstmals 1120 urkundlich erwähnt. Interessant in der Geschichte von Sulzbürg ist die Tatsache, dass zur Zeit der Reformation und der Gegenreformation der Ort eine protestantische Enklave in der katholischen Oberpfalz war. Aber auch die katholische Glaubensrichtung konnte sich behaupten, was man an der erstaunlichen Zahl von drei Kirchen erkennen kann. Auf dem Burgberg stehen die evangelische Schlosskirche St. Michael von 1723, sowie die katholische Pfarrkirche zur schmerzhaften Muttergottes aus dem Jahre 1756, im unteren Ortsteil findet man schließlich noch die Marktkirche Heilige Dreifaltigkeit, die frühgotischen Ursprungs ist. Zu den beiden christlichen Konfessionen kam auch noch eine große jüdische Gemeinde, Zeugnis davon gibt der alte israelitische Friedhof. Bemerkenswert ist auch, dass in Sulzbürg das erste evangelische Dekanat Bayerns eingerichtet wurde, das später nach Neumarkt verlegt wurde.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 07. Mai 2016 | Bildnummer: R05070544 | Zugriffe: 6547
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