Schon von weitem erkennt man die monumentale Klosterkirche von Münsterschwarzach am Main etwa 23 km östlich von Würzburg. Sie gehört zu einem Benediktinerkloster, das bereits im Jahre 780 als Frauenkloster der Karolinger gegründet und 877 von den Benediktinern übernommen wurde. Es erlebte im 11. Jahrhundert seine Blütezeit und wurde im Lauf der folgenden Jahrhunderte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut. Im Jahre 1803 wurde das Kloster schließlich im Zuge der Säkularisation aufgelöst, die baulichen Anlagen wurden zum größten Teil abgetragen. Erst 1914 kam es zu einer Neugründung durch Missionsbenediktiner, die Abtei wurde aber 1941 von den damaligen Machthabern wieder geschlossen und konnte erst 1945 ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das gewaltige Kirchengebäude mit den vier Türmen stammt aus den Jahren 1935 bis 1938 und war der größte Kirchenneubau im Dritten Reich. Er hatte drei Vorgängerkirchen, die Urkirche aus karolingischer Zeit, einen romanischen Neubau aus dem 11. Jahrhundert, und eine große barocke Basilika von Balthasar Neumann, die 1743 eingeweiht worden war.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 24. September 2016 | Bildnummer: R09240053 | Zugriffe: 11140
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