Die im Nordosten Sachsen-Anhalts gelegene Stadt Wittenberg hat heute ca. 46.000 Einwohner und gehört zu den geschichtsträchtigsten Orten Deutschlands. Sie kann durch das Wirken Martin Luthers und den hier erfolgten "Startschuss" der Reformation weltweite historische Bedeutung aufweisen. In der Elbestadt gehören die Stätten der Reformation seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Urkundliche Erwähnungen der späteren Stadt reichen jedoch Jahrhunderte vor die Reformationszeit zurück. Im Jahr 1174 war hier ein Graf Thiedrich von Wittburc Burgmann – hier stoßen wir erstmals auf den heutigen Ortsnamen. Im 13. Jahrhundert wurde Wittenberg zu einer Residenz des Herzogtums Sachsen, das seinerzeit von Angehörigen des mächtigen Herrschergeschlechts der Askanier regiert wurde. 1293 erhielt der Ort seine Stadtrechte. Mit dem Lage an der Elbe und einem Flussübergang war Wittenberg auch eine Handelsstadt.
Eine Blütezeit erlebte die Residenzstadt des damaligen Kurfürstentums Sachsen-Wittenberg während der Regierung Herzog Friedrichs des Weisen (1486-1525). Sie fiel mit dem Wirken Luthers zusammen. Der Fürst gründete die Universität, an der auch der Reformator lehrte, und zog damit bedeutende Persönlichkeiten wie Philipp Melanchthon und den Maler Lukas Cranach in seine Residenz. Die Stätten der Reformation waren von Beginn an vielbesucht und genossen schon vor Jahrhunderten Kultstatus.
Die im Luftbild von Osten aufgenommene mittelalterliche Innenstadt zeigt eine weitgehend planmäßige Anlage. Dominant ist eine Längsstraße, welche die gesamte Altstadt von Ost nach West durchquert. Hier reihen sich die Hauptsehenswürdigkeiten auf: das Augusteum mit Lutherhaus, Melanchthonhaus, Cranachhof, Markt mit Rathaus und Stadtkirche sowie, ganz im Westen, Schloss und Schlosskirche. Große Teile der Innenstadt werden noch heute von Bürgerhäusern aus der Renaissancezeit geprägt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 07. August 2017 | Bildnummer: S08070587 | Zugriffe: 7704
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