In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover befindet sich ein einzigartiges Ensemble verschiedener Gartananlagen und Parks, die auf eine über 350-jährige Geschichte zurückblicken. Sie repräsentieren die wichtigsten Epochen der Garten- und Landschaftsarchitektur seit der Barockzeit.
Ausgangspunkt dieser Schöpfungen ist der Große Garten, eines der bekanntesten Beispiele der barocken Gartenkunst in Deutschland. Seine Ursprünge ligen in einem Küchengarten, den Herzog Georg von Calenberg 1638 bei dem Dorf Höringehusen anlegen ließ. Damals war Hannover gerade zur Residenz erhoben worden. Sein Nachfolger Johann Friedrich nannte den Ort Herrenhausen und errichtete hier ein kleines Schloss mit Lustgarten.
Ein umfassender Ausbau der Anlage erfolgte unter Ernst August, dessen ehrgeizige Ambitionen ihm 1692 die Kurwürde einbrachten. Bis 1710 wurde der Garten auf seine heutige Größe erweitert. Dieser erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung und ist in ein Parterre mit ornamentaler Heckenbepflanzung vor dem Schloss, einem seitlichen Gartentheater, einem Labyrinth sowie Wasserbassins gestaltet. In der Südhälfte, dem Boskett, bestehen von hohen Hecken eingefasste Quartiere mit Baumbewuchs. Neben dem Schloss wurde eine Orangerie und ein Galeriegebäude errichtet.
Im 19. Jahrhundert verwilderte die Anlage und wurde in den 1930er Jahren wiederhergestellt. Nach schweren Kriegsschäden musste der Garten nach 1945 abermals rekonstruiert werden.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 14. September 2020 | Bildnummer: 2009140827 | Zugriffe: 10603
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