Im Südosten der Bremer Innenstadt ist ein kleinteilig bebautes Stadtquartier erhalten geblieben, dass seinen besonderen Charakter in der Ansicht aus der Luft besonders augenfällig erscheinen lässt. Inmitten einer großmaßstäblich bebauten Umgebung zeigt sich im Schnoor-Viertel ein erhalten gebliebenes Stadtquartier der „kleinen Leute“ aus vorindustriellen Epochen. Sein Name leitet sich von der dieses Viertel durchquerenden Längsgasse her: Schnoor (Schnur).
Am westlichen Rand des Altstadtviertels befindet sich die Johanniskirche, ursprünglich Klosterkirche des Bremer Franziskanerklosters aus dem 14. Jahrhundert. Es handelt sich um einen für die Bettelorden des Mittelalters typischen Sakralbau in schlichten Bauformen – die Errichtung von Türmen hatten sich die Franziskaner versagt. St. Johannis rundet das Stadtquartier nach Westen hin wirkungsvoll ab. Die breite Straße westlich der Kirche (links oben), die Balgebrückstraße, zielt auf eine der innerstädtischen Weserbrücken.
Im Schnoorviertel stehen noch Giebelhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Eine Sanierung des Quartiers wurde bereits in den 1960er Jahren begonnen, wobei das überlieferte Erscheinungsbild bewahrt blieb. Heute ist der Schnoor mit seinen verwinkelten Straßen, welche so klangvolle Namen wie „Wüste Stätte“ und „Marterburg“ tragen, selbstverständlich eine Touristenattraktion. Hier findet man neben Gastronomie kleine Boutiquen und Kunsthandwerk, aber auch innerstädtisches Wohnen.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 28. August 2017 | Bildnummer: S08281218 | Zugriffe: 9158
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