Hoch über der mäandernden Werra nahe Gerstungen in Thüringen erheben sich die Ruinen einer der größten deutschen Doppelburgen, der Brandenburg im Wartburgkreis. Die erste Nennung des Namens Brandenburg stammt aus dem Jahr 1228, als sich der Graf Ludwig II. von Wartberg auch Graf von Brandenburg nannte, die Burg musste wohl zu dieser Zeit bereits bestanden haben. Wegen der bedeutenden Lage an der Handelsstraße von Eisenach nach Bad Hersfeld entstand im 14. Jahrhundert mit der Westburg eine weitere Burganlage, beide waren in der Folgezeit fast nie in einer Hand. Spätestens nach dem Dreißigjährigen Krieg waren die zwei Burgen aufgegeben und dienten der Bevölkerung als Steinbruch. Anfang des 20. Jahrhunderts begannen umfassende Sanierungsarbeiten, die Ruinen wurden zum beliebten Ausflugsziel. In der Zeit der deutschen Teilung allerdings durften sie wegen ihrer Grenznähe nicht mehr betreten werden. Nach der Wende übernahm im Jahre 1994 die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Pflege der Anlage, die heute ein interessantes Burgmuseum aufweist, in den Sommermonaten ziehen zudem Konzertveranstaltungen und Theateraufführungen viele Besucher an.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 07. August 2017 | Bildnummer: S08071581 | Zugriffe: 4820
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