Die alte Kaiserstadt Speyer im Bundesland Rheinland-Pfalz ist schon seit dem 7. Jahrhundert Bischofssitz und war eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Gelegen am linken Ufer des Rheins fanden in der ehemaligen Freien Reichsstadt fünfzig Reichstage statt, unter anderen der von 1529, der die Spaltung der römischen Kirche einleitete.
Das bekannteste Bauwerk der 50.000 Einwohner zählenden Stadt ist der Kaiserdom St.Maria und St.Stephan. Der Salier Konrad II. begann um 1030 mit dem Bau des Doms, er wurde 1061 geweiht und war damals der größte Kirchenbau des Abendlandes. Heinrich IV. ließ zwanzig Jahre danach den Dom zum Teil einreißen, um ihn noch größer bauen zu lassen. 1106 war die 134 m lange und 33 m breite Kathedrale fetiggestellt. Im Lauf der Zeit wurde der Dom immer wieder beschädigt und war teilweise sogar eingestürzt. Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte nutzte ihn gar als Stall und Materiallager.
Nachdem das Westwerk von Franz Ignatz Michael Neumann, dem Sohn des großen Barockbaumeisters Baltasar Neumann, im barocken Stil wieder aufgebaut worden war, ließ es der Bayerische König Ludwig I. erneut abtragen und im neoromanischen Stil neu errichten, im Zuge dieser Maßnahme wurde auch das Kircheninnere neu ausgemalt.
Heute ist der Speyerer Dom die weltweit größte erhaltene romanische Kirche und seit 1981 Weltkulturerbe der UNESCO.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 30. April 2017 | Bildnummer: S04300661 | Zugriffe: 16129
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