Über Frankfurt am Main, zwischen Dom und Römerberg, fällt der Blick auf eine kleinteilige Dachlandschaft mit regionaltypischer Schieferdeckung. Es handelt sich um den Teil der Altstadt, welcher in den letzten Jahren im Rahmen des „Dom-Römer-Projekts“ neu entstand und 2018 fertiggestellt wird. Dieses Projekt hat eine spannende Geschichte: Auf dem Areal zwischen Dom und Römer befand sich das 1974 errichtete Technische Rathaus. Im Jahr 2004 war dessen umfassende Umbau und Sanierung vorgesehen, schließlich entschied man sich jedoch für den Abbruch dieses unmaßstäblich wirkenden Gebäudes.
Ein Architekturwettbewerb führte 2007 zu Ergebnissen, die in der Öffentlichkeit auf starke Kritik stießen. Auf Initiative von Politikern und Bürgerinitiativen reifte die Projektidee einer Neubebauung heran, die den Maßstab und die Parzellierung der 1944 zerstörten Altstadt wieder aufnehmen sollte. Sie wurde ab 2012 unter der Regie der für die Realisierung des Vorhabens gegründeten DomRömer GmbH umgesetzt. Das Konzept sah die Rekonstruktion von 15 im Krieg zerstörten und gut dokumentierten historischen Bürgerhäusern und 20 in Material und Maßstab an der historischen Vorgängerbebauung orientierten Neubauten vor.
Damit entstanden in den vergangenen sechs Jahren historische Stadträume wie Teile des Alten Markts (der „Krönungsweg“), der Hühnermarkt und die Gasse Hinter dem Lämmchen neu und geben eine Vorstellung von der einst großartigen Frankfurter Altstadt.
Die Aufnahme aus nordöstlicher Richtung zeigt darüber hinaus den Kern der einstigen Reichsstadt Frankfurt am Main. Im Vordergrund ragt der „Kaiserdom“ St. Bartholomäus auf, am oberen Bildrand zeigen sich der Römerberg mit dem Rathaus der Mainmetropole und die berühmte Paulskirche. Ein weiteres Wahrzeichen ist der 1868 entstandene Eiserne Steg über den Main. Der Frankfurter Dom gehört zu den herausragenden Geschichtsorten in Deutschland: Hier wählten die Kurfürsten die Könige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sein Turm gehört zu den Meisterwerken spätgotischer Architektur. Hinter dem Domturm ist das in den 1980er Jahren errichtete Kunstmuseum Schirn sichtbar.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. April 2018 | Bildnummer: T04271244 | Zugriffe: 7342
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