Die weitläufigen Anlagen von Nymphenburg entstanden in einer Zeitspanne von über einem Jahrhundert und gehören zu den großen Sehenswürdigkeiten der bayrischen Landeshauptstadt München. Trotz der langen Baugeschichte zeigen sie eine einheitliche Wirkung, denn die einzelnen Abschnitte von Schloss, Park und Nebengebäuden wurden sorgfältig aufeinander abgestimmt.
Seinen Ursprung hat Schloss Nymphenburg in einem Lusthaus, das ab 1664 für Henriette Adelheid von Savoyen, der Gemahlin des bayrischen Kurfürsten Ferdinand Maria, errichtet wurde. Das kubische Bauwerk mit seinem Walmdach bildet noch heute den Kern der ausgedehnten Schlossanlage.
In den Jahren 1702 bis 1704 ließ Kurfürst Max II. Emanuel das Lusthaus mit zwei über Galerien angeschlossene Pavillonbauten zur Sommerresidenz erweitern. Diesen folgten die äußeren Pavillons, die mit ihren anschließenden Längstrakten zu den großen Vierflügelanlagen von Marstall und Orangerie überleiten. Mit der 1758 erfolgten Vollendung der im Norden gelegenen Orangerie war die Gesamtanlage auf eine Breite von 538 Meter angewachsen.
Wesentlich länger ist die Gartenachse, die ihren Ursprung im Mittelbau des Schlosses findet und stadtseitig mit einem Kanal in den Stadtteil Nymphenburg wirkt. Ausgangspunkt dieses Kanals ist der halbkreisförmige Vorplatz der Schlossanlage.
Der barocke Schlossgarten wurde in mehreren Etappen ausgebaut und ab 1799 durch den berühmten Gartenarchitekten Friedrich Ludwig Sckell zu einem Landschaftspark gestaltet. Hier blieb die ebenfalls mit Kanälen markierte Hauptachse aus der Barockzeit als bestimmendes Element erhalten.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 13. Oktober 2019 | Bildnummer: 1910130823 | Zugriffe: 5006
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