Etwa 600 m vom Kern der Altstadt entfernt steht das schönste Gebäude der hessischen Stadt Marburg an der Lahn, die berühmte Elisabethkirche, ein Meisterwerk der Frühgotik und Vorbild für den Kölner Dom. Errichtet 1235 bis 1283 ist sie der früheste rein gotische Sakralbau Deutschlands. Ihr Name geht zurück auf die Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts in Marburg ein Hospital für Gebrechliche und Kranke gründete. Sie starb 1231, und nach ihrer Heiligsprechung 1235 wurde über ihr Grabmal die nach ihr benannte Kirche erbaut. Zu ihren Reliquien pilgerten in der Folge zahllose Menschen, Marburg wurde zu einem wichtigen Wallfahrtsort im Spätmittelalter. Der Sarkophag der Heiligen befindet sich noch heute in dem Gotteshaus, ebenso ein Standbild von ihr in höfischer Kleidung. Überhaupt ist die ursprüngliche Ausstattung der Kirche noch nahezu vollständig erhalten, auch Glasgemälde aus dem 13. und 15. Jahrhundert befinden sich in hervorragendem Zustand. Erwähnenswert ist noch ein Grab aus neuerer Zeit, denn der ehemalige Reichspräsident Paul von Hindenburg hat in der Kapelle unter dem Nordturm seine letzte Ruhestätte gefunden.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 04. Oktober 2014 | Bildnummer: P10040248 | Zugriffe: 12279
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