Sonneberg, die südlichste Stadt im Thüringer Wald, ist weltweit bekannt wegen ihrer Spielzeugproduktion. Diese kann auf eine über 400-jährige Geschichte zurückblicken. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg kamen über 20 Prozent der Weltproduktion aus Betrieben der heute 24.000 Einwohner zählenden Kreisstadt. Es gab keine großen Fabriken, die Spielwaren wurden durch bis zu 2.300 Klein- und Kleinstbetriebe überwiegend in Heimarbeit hergestellt. Damals entstand auch der Begriff “Weltspielwarenstadt”. Einen gewaltigen Einbruch bescherte der Sonneberger Spielzeugproduktion die Weltwirtschaftskrise, im Dritten Reich hatte schließlich die Waffenproduktion Vorrang. Die DDR nahm die Spielwarentradition wieder auf, es gab bis zu elf volkseigene Betriebe (VEB) und zwei Kombinate in Sonneberg und Umgebung. Heute existiert noch die Firma PIKO Spielwaren GmbH, die aus einem VEB hervorgegangen ist und ein Komplettsortiment an Modellbahnen in verschiedenen Spurweiten anbietet. Einen Überblick über die Geschichte der Spielwarenherstellung kann man im Deutschen Spielzeugmuseum bekommen, das bereits 1901 gegründet wurde und über mehr als 100.000 Exponate verfügt.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 20. Mai 2012 | Bildnummer: M05200537 | Zugriffe: 9531
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