Eingebettet in einen Talkessel der Saale liegt die 110.000 Einwohner große Universitätsstadt Jena in Thüringen. Die Universität zählte im 17. und 18. Jh. zu den führenden Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Auch Friedrich Schiller, von dem die Universität ihren Namen hat, wirkte hier neben weiteren Größen wie Goethe, Fichte, Feuerbach, um nur einige zu nennen. Bekannt ist die Stadt in der Metropolregion Mitteldeutschland auch durch ihre feinmechanisch-optische Industrie (Carl Zeiss) und das weltweit geschätzte feuerfeste “Jenaer Glas”.
Jena wurde um 850 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt 1230 Stadtrecht. Leider fiel ein großer Teil der historischen Bausubstanz den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Nur von der alten Stadtmauer blieben drei Türme erhalten. Geschichte schrieb die 1815 gegründete Jenaische Burschenschaft, die 1817 auf der Wartburg bei Eisenach die staatliche Einigung Deutschlands, sowie Rede- und Pressefreiheit forderte und damals schon die Farben Schwarz-Rot-Gold vertrat.
Jena ist unbedingt einen Besuch wert, nicht nur wegen des Marktplatzes, der als das einziges noch weitgehend erhaltene städtebauliche Ensemble der Altstadt unter Denkmalschutz steht. Auch die Stadtkirche St. Michael, eine spätgotische Hallenkirche, fertiggestellt 1506, ist sehenswert, ebenso das Sommerhaus von Friedrich Schiller, das heute Gedenkstätte für den damaligen Geschichts- und Philosophielehrer der Universität ist. Daneben fallen aber auch die modernen Gebäude auf, vor allem das weithin sichtbare ehemalige Universitätshochhaus von 1972, der 144,5 m hohe Jentower.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 25. Mai 2012 | Bildnummer: M05250279 | Zugriffe: 10797
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