Das ehemalige Benediktinerkloster in Mittelzell auf der größten Insel des Bodensees zählte nach seiner Gründung durch den Heiligen Pirminius zum Priorat des Bischofs von Konstanz bis das Kloster 1757 aufgehoben wurde. Aber erst 1803 im Rahmen der Säkularisation verließen die letzten Mönche die Insel. Heute nutzt die Gemeinde Reichenau die Klostergebäude für ihre Verwaltung.
Das Kloster mit dem Münster St. Maria und St. Markus gehört seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit den romanischen Kirchen in Ober- und Unterzell zum Weltkulturerbe der UNESCO, wurde aber wegen seiner herausragenden Buchmalereien 2003 zusätzlich in die Liste der Weltdokumentenerbe aufgenommen. Neben den herrlich illustrierten Manuskripten hat das Kloster noch eine weitere Besonderheit aufzuweisen, seine Schatzkammer, in der sich Meisterwerke der mittelalterlichen Goldschmiedekunst befinden wie die Schreine der Inselheiligen Johannes und Paulus oder der Markusschrein. Die Reichskrone, die Otto der Große anfertigen ließ, und die heute in der Wiener Schatzkammer ausgestellt ist, stammt wahrscheinlich von den Goldschmieden des Klosters.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2012 | Bildnummer: M08271685 | Zugriffe: 12871
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