Nördlich der Zeppelinstadt Friedrichshafen und gegenüber der Insel Mainau liegt malerisch am Ufer des Bodensees, der in diesem Abschnitt als Überlinger See bezeichnet wird, die ehemalige Freie Reichsstadt Überlingen. Ihre Anfänge reichen bis ins frühe Mittelalter zurück. Im Jahre 770 erstmals urkundlich erwähnt, erhielt Überlingen 1180 durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa das Marktrecht, zur Stadt erhoben wurde es 1211. Außerdem war es vom 14. Jahrhundert bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 Freie Reichsstadt.
Heute ist die 22.000 Einwohner zählende Stadt das einzige Kneippheilbad Baden-Württembergs und ist wegen seiner Lage am See und der gut erhaltenen Altstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Urlaubsziel. Hervorzuheben ist das Münster St. Nikolaus, der größte spätgotische Bau am ganzen Bodensee. Es wurde 1350 bis 1576 errichtet und trägt in seinem nie vollendeten Südturm eine 6650 kg schwere Glocke von 1444, die sogenannte “Osannaglocke”. Eine Besonderheit, auf dem Luftbild direkt oberhalb des Fahrgastschiffs zu erkennen, ist sie “Greth”, ein altes Handels- und Kornhaus am Hafen. Interessant dazu ist, dass Überlingen bis ins 19. Jh. größter Getreidehandelsplatz Süddeutschlands war.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 16. Juli 2013 | Bildnummer: N07161447 | Zugriffe: 12611
Sie möchten dieses Bild bzw. Nutzungsrechte daran erwerben? Informationen dazu finden Sie hier.