Die zweitgrößte Stadt Böhmens nach Prag wurde 1295 im Auftrag von König Wenzel II. gegründet und planmäßig errichtet. Hier zweigten von der Fernstraße Nürnberg-Prag die Routen nach Regensburg und Eger ab, Pilsen wurde rasch zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Region. Nach dem dreißigjährigen Krieg setzte ein langjähriger Niedergang ein, erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert führte zu einer neuen Blüte. 1869 kaufte Emil von Skoda eine zehn Jahre davor gegründete Fabrik und baute sie zur Rüstungsschmiede Österreich-Ungarns aus. Auch im Dritten Reich wurden hauptsächlich militärische Güter hergestellt, was zu massiven Bombardierungen durch die Alliierten führte. Seit Kriegsende steht die zivile Nutzung im Vordergrund, Eisenbahnfahrzeuge, Autos, aber auch komplette Industrieanlagen verlassen heute das Werk. Die 170.000 Einwohner zählende Stadt ist aber auch geprägt von zahlreichen Jugendstilbauten und vor allem von der weltbekannten Pilsner Urquell-Brauerei.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 22. Juli 2013 | Bildnummer: N07220874 | Zugriffe: 7402
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