Die ehemalige Stauferstadt Eger, im Jahre 1167 kam sie in den Besitz von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, hat als Grenzstadt eine sehr wechselvolle Geschichte. Erstmals 1061 urkundlich erwähnt, erhielt Eger, dessen tschechischer Name Cheb schon im 14. Jahrhundert auftauchte, im Jahr 1242 Nürnberger Stadtrecht. Es gehörte bis zu dessen Ende 1806 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, war bis 1918 habsburgisch, dann tschechisch, von 1938 bis 1945 wieder deutsch, seither ist Cheb, wie der offizielle Name der 31.000 Einwohner großen Stadt heute lautet, Teil der Tschechoslowakei,
bzw. der Tschechischen Republik.
Ein düsteres Kapitel der jüngsten Stadtgeschichte ist die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber nach dem Fall des Eisernen Vorhangs hat sich die Stadt dem Westen wieder geöffnet, was sich besonders in der grenzenlosen Gartenschau zusammen mit Marktredwitz in Oberfranken 2006 und der Eröffnung eines deutsch-tschechischen Begegnungszentrum zeigt.
Die renovierte Altstadt mit dem Marktplatz, dessen Anlage auf das 13. Jahrhundert zurückgeht, aber auch die Reste der Kaiserburg aus dem 12. Jahrhundert mit ihrer romanischen Doppelkapelle lassen mittlerweile die graue Zeit der kommunistischen Herrschaft vergessen und machen Cheb/Eger zum Mittelpunkt der Euregio Egrensis, einer grenzüberschreitenden Einrichtung für Austausch und Begegnung zwischen Böhmen, Bayern, Thüringen und Sachsen.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 22. Juli 2013 | Bildnummer: N07221189 | Zugriffe: 9963
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