Südwestlich von Neustadt an der Weinstraße überragt am Rande des Pfälzer Waldes das Hambacher Schloss die Oberrheinische Tiefebene. Es geht auf eine Burg aus dem 11. Jahrhundert zurück, war erst im Besitz der Salier, dann des Bistums Speyer. Nach der Zerstörung durch die Franzosen im Pfälzer Erbfolgekrieg 1688 blieb die Anlage Ruine bis unter dem Bayerischen König Maximilian II. ab 1844 eine Rekonstruktion erfolgte. Das Hambacher Schloss ist ein Markstein in der neuen Deutschen Geschichte. Hier fand im Mai 1832 eine viertägige Protestveranstaltung statt, die als “Hambacher Fest” unvergessen bleibt. Über 30.000 freiheitlich gesinnte Bürger forderten unter den Farben Schwarz-Rot-Gold ein einiges und freies Deutschland als föderative Republik. Heute ist das Schloss, das ab 1980 umfassend renoviert worden war, Museum und Tagungsstätte. Mehrere Dauerausstellungen befassen sich mit den Ereignissen von 1932 und deren Auswirkungen auf die weitere Entwicklung Deutschlands. Im Jahre 2002 wurde die Gedenkstätte in eine Stiftung überführt, deren Träger unter anderen das Land Rheinland-Pfalz und die Stadt Neustadt an der Weinstraße sind. 2015 wurde das Hambacher Schloss von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe erklärt.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 02. September 2015 | Bildnummer: Q09021487 | Zugriffe: 15383
Sie möchten dieses Bild bzw. Nutzungsrechte daran erwerben? Informationen dazu finden Sie hier.