Flensburg, die nördlichste kreisfreie Stadt Deutschlands, gehörte lange Zeit zu Dänemark. 1248 zum ersten Mal als Handelssiedlung urkundlich erwähnt, erhielt es 1284 Stadtrecht. Flensburg, dänisch Flensborg, lag an der Kreuzung zweier Handelsstraßen und wurde bald zur bedeutendsten Stadt des Herzogtums Schleswig. Sie gehörte nie zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, war auch kein Mitglied der Hanse. Ab der Zeit der Reformation tendierte das Bürgertum zunehmend zur deutschen Sprache und zur deutschen Kultur, während des bäuerliche Umland dänisch blieb. Im 18. Jahrhundert erlebte Flensburg eine Blütezeit durch den Rumhandel. Importierter Rum wurde von zahlreichen Betrieben verschnitten und in ganz Europa verkauft. Bekannt sind seit damals Flensburgs Rumhandelshäuser wie Pott, Asmussen oder Hansen. Erst nach dem Deutsch-Dänischen Krieg im Jahre 1864, als Flensburg zu Preußen kam, wurde die Fördestadt deutsch. Am Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich hier auf dem Gelände der Marineschule Mürwik wenige Wochen lang der Regierungssitz von Großadmiral Dönitz, dem Nachfolger von Adolf Hitler.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 06. August 2013 | Bildnummer: N08061525 | Zugriffe: 16203
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