Der Chiemsee, im Ranking um die beliebtesten Reiseziele in Deutschland weit oben, liegt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Die Fraueninsel ist eine von drei Inseln im Chiemsee, neben der 238 Hektar großen Herreninsel und der Krautinsel mit 3,5 Hektar. Weniger bekannt ist, dass es außerdem im Chiemsee drei weitere sehr kleine Inseln gibt, der wohl künstlich angelegte Schalch mit 22 m² und zwei namenlose, baumbestandene Eilande.
Die Fraueninsel ist 15,5 Hektar groß, und in 50 Häusern wohnen etwa 300 Einwohner. Die autofreie Insel wird durch den Linienverkehr der Chiemsee-Schifffahrt erschlossen.
Besucher der Insel besichtigen vor allem das Kloster Frauenwörth, das im Jahre 782 von Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet wurde. Im Kloster leben nach wie vor etwa 30 Benediktinerinnen. Von 1837 bis 1995 existierten Mädchenschulen, das Irmengard-Gymnasium und später die Irmengard-Berufsfachschule (Vorseminar für soziale Frauenberufe) am Kloster. Das Kloster ist Wallfahrtsort: viele Bitt- und Genesungstafeln im Inselmünster zeugen von der Hoffnung und Dankbarkeit der Gläubigen.
Viele Künstler und Kunsthandwerker bewahren noch heute die Erinnerung an die frühere Künstlerkolonie um den Chiemseemaler Max Haushofer, indem sie dort leben und arbeiten und ihre Werke auf der Insel ausstellen und anbieten.
Text: Carolin Froelich