Der weithin sichtbare Wendelstein mit einer Gipfelhöhe von 1838 m gehört zum Mangfallgebirge in den östlichen Voralpen Bayerns. Er wurde 1718 zum ersten Mal bestiegen, versehentlich von einem Bauern, der auf der Suche nach einem verirrten Pferd war. Er hat danach dem Schutzpatron der Hirten, dem Heiligen Wendelin auf dem Gipfel eine Kapelle gebaut, die heute noch steht.
Der Wendelstein ist erschlossen durch die älteste noch in Betrieb befindliche Zahnradbahn Deutschlands, die heutzutage mit modernen Zügen in 25 Minuten von Brannenburg aus auf den Berg fährt. Einen Teil der Strecke mit Lawinenbebauung kann man auf dem Luftbild rechts unterhalb des Gipfels erkennen. Neben der Zahnradbahn führt eine Kabinenluftseilbahn von Osterhofen aus hinauf, die Bergstation sieht man links vom Berggasthof, von dessen Terrasse man ein prächtiges Panorama geniessen kann. Wer möchte, kann auch von Osterhofen aus in drei Stunden zum Gipfel wandern.
Neben den zwei Bahnstationen und dem Gasthof findet man hier auch noch die höchstgelege Kirche Deutschlands, das Wendelstein-Kircherl, geweiht 1890. In der Luftaufnahme entdeckt man sie auf einem Bergsporn rechts des Gasthofs.
Auf dem Gipfel gut 100 m höher befinden sich außer der bereits erwähnten Wendelin-Kapelle eine Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes, ein Observatorium der Ludwig-Maximilian-Universität München, eine Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks und ein Geopark. Im Winter, wenn der Serpentinenweg zum Gipfel gesperrt ist, gelangen die Mitarbeiter der Stationen per Lift vom Bahnhof der Zahnradbahn aus durch den Fels zu Ihren Arbeitsplätzen.
Eine weitere Attraktion auf dem Berg ist die Wendelsteinhöhle, eine Tropfsteinhöhle, die besichtigt werden kann.
Bekannt wurde der Berg auch durch die Filmkomödie "Wer früher stirbt ist länger tot" von Marcus H. Rosenmüller, die teilweise auf dem Wendelstein gedreht wurde.
Text: Helmut Lindorfer