Lange bevor Nürnberg seinen eigenen Flughafen bekam, gab es in der westlichen Nachbarstadt Fürth einen Verkehrsflugplatz. Er geht zurück bis ins Jahr 1914, als das bayerische Militär bei Atzenhof mit Planungen für eine Fliegerschule begann. 1915 war Baubeginn, 1916 startete der Ausbildungsbetrieb, und 1918 schließlich waren Werft, Flugzeughallen und Kasernengebäude fertig. Die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg brachte das Aus für den Militärflugplatz, die Anlage wurde nun zivil genutzt. Im Dezember 1920 landete das erste Linienflugzeug, ein Postflieger unterwegs von Berlin nach München, der erste Passagierflug fand im Mai 1921 statt. Der Betrieb des ab 1923 “Flughafen Fürth-Nürnberg” genannten Platzes lief bis zur Eröffnung des neuen Nürnberger Flughafens im Norden der Frankenmetropole im Jahre 1933. Den Fürther Flugplatz übernahm nun wieder das Militär als Flugzeugführerschule. Nachdem das Flugfeld und die Gebäude den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt überstanden hatten, belegte die US-Army das Gelände, die hier eine Panzerkaserne, die “Monteith Baracks” einrichtete. Sie hatte bis zum Abzug der Amerikaner aus Fürth im Jahre 1993 Bestand. Danach wurden die noch existierenden Originalbauten, die Werft von 1918, sowie drei weitere Flugzeughallen, unter Denkmalschutz gestellt und nun von diversen Firmen genutzt. Die übrigen Gebäude , vor allem die Kasernenbauten, haben zeitgemäßen Neubauten Platz gemacht. Gewerbebetriebe unterschiedlichster Art stehen neben öffentlichen Gebäuden wie Kindergarten und Schule, es gibt Wohnbebauung und sogar einen Golfplatz, den bereits die Amerikaner angelegt hatten.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 05. September 2013 | Bildnummer: N09051169 | Zugriffe: 15820
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