Im Talbecken der Fulda breitet sich Kassel aus, die einzige Großstadt Nordhessens mit heute gut 200.000 Einwohnern. Die Stadt am Fuße des Habichtswaldes kann auf eine über tausendjährige Geschichte zurückblicken. Sie wurde 913 erstmals als Befestigungsanlage urkundlich erwähnt und erhielt 1189 Stadtrechte. Ab 1277 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die “grüne Stadt”, 60 % des Stadtgebiets sind öffentlich zugängliche Grünzonen, Hauptresidenz der hessischen Landgrafen, dann Hauptstadt des Kurfürstentums Hessen, bevor sie 1866 preußisch wurde. Leider wurde die Altstadt, bis dahin eine der Schönsten Deutschlands, im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, nach 1945 wurde sie autogerecht gestaltet, immerhin kam Kassel bei der Erneuerung 1953 in der Treppenstraße zur ersten Fußgängerzone Deutschlands . Weithin bekannt ist die Hauptstadt des Regierungsbezirks Kassel durch die Documenta, die an Moderner Kunst Interessierte aus aller Welt anzieht. Sie findet seit 1955 statt, ab 1972 in regelmäßigem 5-Jahres-Turnus. Seit 2013 zählt zudem der Bergpark Wilhelmshöhe zum Welterbe der UNESCO. Erwähnenswert ist auch noch, dass Kassel, bedingt durch seine waldreiche Umgebung, als Europas Hauptstadt der Waschbären bezeichnet wird, der Bestand der kleinen Bären beträgt ungefähr 10.000 Tiere.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 02. Oktober 2015 | Bildnummer: Q10020436 | Zugriffe: 14188
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