Ganz im Osten Niederbayerns hoch über dem Inn an der Grenze zu Niederösterreich liegt das markante Schloss Neuburg. Es gehört seit 1998 dem Landkreis Passau, der Kreistag nutzt es ebenso wie die Universität Passau, die hier ein internationales Begegnungszentrum eingerichtet hat. Auch ein Hotel mit gehobener Gastronomie beherbergt die Anlage, die in der Mitte des 11. Jahrhunderts errichtet worden war und im Lauf ihrer Geschichte mehrmals zerstört und wiederaufgebaut wurde. 1529 fand eine umfassende Umgestaltung in ein Renaissanceschloss mit Gartenanlage statt, 1654 gab es einen weiteren Umbau, diesmal in Stil des Barock. Die damalige Burg, die ersten Besitzer waren die Grafen von Neuburg, wechselte häufig den Eigner und war, nachdem sie 1248 zum Herzogtum Bayern gekommen war, lange Zeit Zankapfel zwischen Bayern und Österreich. 1310 wurde die Burganlage in diesem Konflikt von den Habsburgern eingenommen, die sie dann bis 1463 innehatten. In den folgenden Jahrhunderten gaben sich die wechselnden Besitzer gleichsam die Klinke in die Hand, ab 1982 stand das Schloss leer und der Regierungsbezirk Niederbayern begann mit Sanierungsmaßnahmen, die schließlich zum Erwerb durch den Kreis Passau führten.
Text: Helmut Lindorfer
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 11. Juni 2010 | Bildnummer: K06110289 | Zugriffe: 8160
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