Im Westen des Stadtbezirks Charlottenburg-Wilmersdorf befinden sich moderne Wahrzeichen der Bundeshauptstadt: Funkturm und Internationales Congress Centrum. Während der Funkturm die Frühzeit des Rundfunks und den technischen Fortschritt während der 1920er Jahre repräsentiert, zeugt das Kongresszentrum von den Anstrengungen, die Bedeutung der Insel- und „Frontstadt“ Westberlin als Weltstadt zu verankern.
Der 147 m hohe Funkturm wurde 1926 eröffnet, drei Jahre nach Inbetriebnahme des ersten Rundfunksenders in Deutschland. Die Entwürfe für die elegante Stahlfachwerkkonstruktion stammen von dem Architekten Heinrich Straumer. Integriert sind ein Höhenrestaurant sowie eine Aussichtsplattform. Ab März 1935 wurde von hier aus das weltweit erste Fernsehprogramm ausgestrahlt. Der Funkturm befindet sich innerhalb des weitläufigen Berliner Messgeländes.
Mit dem 1979 eingeweihtem Internationalen Congress Centrum erfuhr das Messequartier eine signifikante Erweiterung. Das als kolossal zu bezeichnende Bauwerk wurde nach Plänen der Berliner Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte errichtet. Das technoide, von Metallfassaden und konstruktiven Strukturen geprägte Gebäude ist der Spätmoderne in den 1970er Jahren zuzurechnen, in der solche Großprojekte nicht selten waren. Die futuristische Architektur zeigt tatsächlich Ahnlichkeiten zu Raumschiffen zeitgenössischer Science-Fiction-Filme.
Das damals fast 1 Milliarde DM teure Objekt ist seit 2014 geschlossen und dient aktuell als Flüchtlingsunterkunft.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270975 | Zugriffe: 9400
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