Im Jahr 1931 wurden die XI. Olympischen Sommerspiele 1936 nach Berlin vergeben. Bekanntlich übernahmen 1933 die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Hitler war ein Gegner der olympischen Idee, ließ sich jedoch von den propagandistischen Möglichkeiten der Spiele in Deutschland überzeugen.
Zu einer entsprechenden Inszenierung der Olympiade sollte selbstverständlich auch die Architektur genutzt werden. So entstand im Westen Charlottenburgs an einer Stelle, wo bereits Sportanlagen vorhanden waren, das 132 Hektar umfassende Reichssportfeld. Der Architekt Werner March entwarf ein Ensemble aus Wettkampfstätten, in deren Zentrum das Olympiastadion liegt. Die monumentalen Anlagen werden von großzügigen Achsen und Freiräumen genauso geprägt wie von an antiken Vorbildern orientierten Bauten. Neben dem Olympiastadion wurden ein Schwimmstadion, das „Haus des Deutschen Sports“ (oben links), ein Reitplatz, Tennis- und Trainingsplätze sowie eine große Freilichtbühne (Waldbühne, auf dem Luftbild nicht sichtbar) errichtet. Ein Glockenturm markiert das westliche Ende der Hauptachse. Zur Erschließung entstand ein S-Bahn-Anschluss.
Mit den Spielen von 1936 gelang es dem NS-Regime tatsächlich, der Welt ein zivilisiertes und friedliebendes Land vorzugaukeln. Die Olympiabauten wurden seinerzeit auch im Ausland als die schönsten Sportstätten der Welt gerühmt. Heute sind sie auch ein zeitgeschichtliches Denkmal.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08271105 | Zugriffe: 12469
Sie möchten dieses Bild bzw. Nutzungsrechte daran erwerben? Informationen dazu finden Sie hier.