Höxter, Nordrhein-Westfalen, Luftaufnahme https://www.nuernbergluftbild.de/luftbildarchiv-preise https://www.nuernbergluftbild.de/luftbildarchiv-preise images/S08280712.JPG Hajo Dietz Nürnberg Luftbild

Die ganz im Osten Nordrhein-Westfalens gelegene Kreisstadt Höxter an der Weser hat heute mit ihren eingemeindeten Ortschaften knapp 30.000 Einwohner. Das von Südwesten aufgenommene Luftbild zeigt den unmittelbar an der Weser gelegenen historischen Stadtkern mit den prägenden Wallanlagen. Höxter liegt im Herzen des landschaftlich reizvollen Weserberglands und kann auf eine sehr lange, wechselhafte Geschichte zurückblicken.
Seine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort in Zusammenhang der 822 erfolgten Gründung des Benediktinerklosters Corvey (auf dem Luftbild: rechts oben) als "villa huxori". Unter der mittelalterlichen Stadtkirche St. Kiliani (Mitte rechts) konnten jedoch Fundamente einer noch älteren steinernen Kirche aus dem späten 8. Jahrhundert aufgedeckt werden.
Höxter lag an einem Zweig des Hellweges, einer mittelalterlichen Fernhandelsstraße, die hier die Weser überquerte. Die Weserbrücke ist seit 1115 überliefert, eine Steinbrücke entstand ab 1249. Das Hochmittelalter kann als Blütezeit Höxters angesehen werden, dessen Handel über die hier kreuzenden Straßen und über die Weserschifffahrt florierte. Die Prosperität hielt bis zum Dreißigjährigen Krieg an - davon zeugen bis heute zahlreiche Baudenkmäler der Weserrenaissance, zu denen auch das 1610-18 errichtete Rathaus zeugt. Besonders sehenswert sind die reichgeschnitzten Fachwerkfassaden dieser Epoche.
Der Dreißigjährige Krieg tobte in Höxter besonders grausam. Höhepunkt der Schrecken war die von Massakern geprägte Erstürmung der Stadt durch kaiserliche Truppen im Jahr 1634, die als "Blutbad von Höxter" in die Geschichte einging. Höxter konnte sich lange nicht von den Kriegsfolgen erholen, zumal der Siebenjährige Krieg (1756-1763) weitere Drangsale brachte.
Im 19. Jahrhundert kam es zu einer mäßigen Industrialisierung, der Eisenbahnanschluss erfolgte 1865. Heute beherbergt die Kreisstadt neben größeren Betrieben der Keilriemenherstellung, der Kunststoff- und Verpackungsindustrie einen Standort der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und ist Garnisonstadt.

Text: Elmar Arnhold

© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 28. August 2017 | Bildnummer: S08280712 | Zugriffe: 5271

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