Auf diesem Luftbild findet der Betrachter viele Sehenswürdigkeiten der Bezirkshauptstadt von Mittelfranken vereint: Im Vordergrund mit den unterschiedlichen Türmen die zu Markgrafenzeit als Bürgerkirche dienenden Kirche St. Johannis, in der Bildmitte das Rat- und das Stadthaus, links daneben in dem imposanten grauen Fachwerkbau die ehemalige Markgräfliche Kanzlei, in der sich heute drei Senate des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs befinden. Direkt daran angrenzend steht die ehemalige markgräfliche Hofkirche St. Gumbertus, in deren Krypta unter der Schwanenritterkapelle die Sarkophage vieler Markgrafen zu besichtigen sind. Nicht zu übersehen ist die ehemalige markgräfliche Residenz, die seit 2014 wieder in seiner ursprünglichen Farbgebung gelb-grau erstrahlt. Über den heute viel befahrenen Schlossplatz erreicht der Besucher den Hofgarten mit der Orangerie, die früher zur Überwinterung der diversen dekorativen Zitrusgewächse diente, heute drei Säle für Veranstaltungen bietet. Im Hofgarten lebt jährlich das 18. Jahrhundert im Rahmen der Rokoko-Festspiele wieder auf, bei denen Darsteller in historischen Gewändern abendfüllend das „höfische Treiben“ nachstellen – mit zeitgenössischen Musik, Pferden und Falken realistisch „garniert“.
Im Hofgarten findet sich auch ein Gedenkstein für einen berühmten Sohn der Stadt: Kaspar Hauser, an dessen lateinischer Inschrift sich alle Lateinschüler Ansbachs versuchen durften: „Hic occultus occulto occisus est“. Bis heute steht noch nicht zweifelsfrei fest, ob es sich bei dem Findelkind um einen entführten Erbprinzen des Hauses Baden, oder nicht doch um einen geltungssüchtigen Schwindler gehandelt hatte.
Text: Carolin Froelich
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 19. September 2005 | Bildnummer: 31.05.571 | Zugriffe: 14568
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