Das von Süden aufgenommene Luftbild zeigt das Zentrum Berlins mit seinem modernen Wahrzeichen, dem Fernsehturm. Der Berliner Volksmund taufte das insgesamt 368 m hohe Bauwerk gleich nach der Fertigstellung im Jahr 1969 mit dem Namen „Telespargel“.
Die Errichtung des Turms steht in Zusammenhang mit der vollständigen Neugestaltung der ehemaligen Altstadt Berlins zu einem sozialistischen Stadtzentrum für die Hauptstadt der DDR. Die Fertigstellung erfolgte zum 20. Jahrestag der DDR-Gründung 1969. Die Planungen reichen ein Jahrzehnt weiter zurück, schon damals war der Bau einer Höhendominante in Form eines alles überragenden Sendeturms vorgesehen. Der Turm sollte als Bildzeichenarchitektur aufragen und auch von West-Berlin aus sichbar sein - das Projekt trug den Arbeitstitel „Turm der Signale“.
Die großräumige Umformung der einst kleinteilig bebauten Innenstadt ist ein typisches Merkmal für den DDR-Städtebau der 1960er Jahre. Reste der historischen Blockstruktur wurden rigeros beseitigt. Die mittalalterliche Pfarrkirche St. Marien und das Rote Rathaus blieben als historische Versatzstücke erhalten. In der Achse des Rathausturms wurde der ursprünglich auf dem Schlossplatz beheimatete Neptunbrunnen platziert.
Aktuell wird die Zukunft des Freiraums (Marx-Engels-Forum) heftig dikutiert: Neubebauung oder Erhaltung?
Die Hochbahnlinie mit dem Bahnhof Alexanderplatz (rechts) markiert die Grenze der ursprünglichen Altstadt. Dahinter geht der Blick über die Spandauer Vorstadt, Wedding und Prenzlauer Berg bis in das nördliche Umland der Hauptstadt.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 27. August 2016 | Bildnummer: R08270317 | Zugriffe: 18333
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