Prägend für das Stadtbild Münchens sind bis heute die überwiegend in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Prachtstraßen und Platzanlagen. Sie wurden im Rahmen von Stadterweiterungen angelegt, wobei die bayrischen Könige stark auf ihre Gestaltung einwirkten. Besonders Ludwig I. verfolgte mit seinen ehrgeizigen Bauprojekten das Ziel, München zu einer inernationalen Kulturmetropole auszubauen. Er bevorzugte Bauformen der klassischen Antike und der italienischen Renaissance.
Die nach dem König selbst benannte Ludwigstraße kann als bekannteste dieser Prachtstraßen gelten. Sie findet ihren Anfang vor dem ehemaligen Schwabinger Tor, dem Odeonsplatz, und führt schnurgerade nach Norden. Am nördlichen Ende der Straße steht dem Odeonsplatz eine rechteckige Platzanlage gegenüber, dort befinden sich sich die Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität.
Erste Entwürfe für eine nördliche Stadterweiterung gehen auf das Jahr 1808 zurück. Schon als Kronprinz schaltete sich Ludwig in die Planungen ein und übertrug das Projekt 1816 an den Architekten Leo von Klenze. Die Vollendung der Bebauung des nördlichen Abschnitts der Ludwigstraße erfolgte ab 1827 durch den Baumeister Friedrich von Gärtner. Während Klenzes Bauten an italienischen Renaissancepalästen orientiert sind, schuf Gärtner auch Bauten im Stil der mittelalterlichen Architektur Italiens.
Blickpunkte der Ludwigstraße sind auf die Sichtachse ausgerichtete Bauwerke: die Feldherrenhalle am Odeonsplatz und das Siegestor im Norden. Einen weiteren Hauptakzent bildet die 1844 vollendete Ludwigskirche mit ihrer Doppelturmfassade zwischen Universität und Staatsbibliothek.
Text: Elmar Arnhold
© Hajo Dietz | Aufnahmedatum: 03. Juli 2014 | Bildnummer: P07031014 | Zugriffe: 4713
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