Mehr als tausend Jahre lang war die oberbayerische Stadt Freising an der Isar Bischofssitz. Sichtbares Zeichen der ehemaligen geistlichen Herrschaft der Freisinger Fürstbischöfe ist der Domberg oberhalb der Altstadt mit dem zweitürmigen Dom St. Maria und St. Korbinian, der erst 1821 mit der Verlegung des Bischofssitzes nach München seine Bedeutung als Kathedrale verlor. Das fünfschiffige romanische Bauwerk mit gotischen und barocken Elementen stammt aus den Jahren 1159 bis 1205 und war der erste Ziegelbau nördlich der Alpen nach dem Ende des Römischen Reiches. Heute ist das mächtige Gotteshaus mit seiner barocken Innenausstattung von den Brüdern Asam und dem Altarbild “das apokalyptische Weib” des Holländers Peter Paul Rubens Konkathedrale des Erzbistums München-Freising. Über einen Kreuzgang verbunden ist der Dom mit der Kirche St. Benedikt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Ein drittes Gotteshaus befindet sich gegenüber den Türmen, die Kirche des ehemaligen Kollegiatstifts St. Johannes von 1319 bis 1321. Weit über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt ist das Dombergmuseum, eines der größten kirchlichen Museen der Welt.
Text: Helmut Lindorfer